Die Flussbestattung oder Bestattung am Bach: Fließender Übergang zu Mutter Natur

Die Flussbestattung oder Bestattung am Bach: Fließender Übergang zu Mutter Natur

Eine Flussbestattung ist eine alternative Form der Bestattung, bei der die Asche des Verstorbenen oder die ganze Urne dem Wasser eines Flusses oder Baches übergeben wird. Diese Art der Bestattung wird immer beliebter, da sich viele Menschen der Natur verbunden fühlen und diese Verbindung mit einer Bestattung in einem Bach oder Fluss unterstreichen möchten. Darüber hinaus sind Flussbestattungen eine umweltfreundliche Alternative zu traditionellen Bestattungsmethoden mit einigen praktischen Vorteilen. In diesem Artikel lesen Sie, wann und wo eine Flussbestattung in Frage kommen kann und was eine Bestattung im Bach auszeichnet.

„In der Natur finden wir Trost in Zeiten der Trauer. Wie die Blätter im Herbst abfallen, um Platz für neues Leben zu machen, so lässt uns der Tod unsere Vergänglichkeit erkennen und erinnert uns daran, dass wir Teil des ewigen Kreislaufs des Lebens sind.“

FHerbstblatt auf dem Wasser: Symbolbild für Flussbestattung

Urnenbestattung in oder an einem fließenden Gewässer

Damit eine Flussbestattung oder eine Bestattung im Bach möglich ist, muss der Verstorbene eingeäschert werden. Nach erfolgter Feuerbestattung füllt das Bestattungsinstitut die Asche in eine wasserlösliche Urne, die ohne Aschekapsel auskommt. Diese besondere Urne löst sich vollständig und rückstandslos im Wasser auf und hinterlässt somit keinerlei Spuren.

Abschied auf dem Wasser oder am Ufer

Es gibt zwei Möglichkeiten für den Ablauf der Bestattung. Die erste Möglichkeit besteht darin, den Verstorbenen vom Schiff aus beizusetzen. Dazu wird die Urne auf einem Schiff zur Mitte des Flusses gebracht, wo der Kapitän die Überreste dem Wasser übergibt. Währenddessen hält er an Bord eine Trauerrede und das Schiff umkreist die “Grabstelle“ unter dem Klang der Schiffsglocke oder des Horns. Diese Umkreisung symbolisiert einen letzten Gruß und markiert gleichsam die Stelle, an der die Urne zu Wasser gelassen wurde. Die Angehörigen können bei dieser Zeremonie auf dem Schiff anwesend sein. Wenn keine Angehörigen anwesend sind, spricht man von einer “stillen” Flussbestattung. Die zweite Variante besteht darin, die wasserlösliche Urne in einem flachen Flussbett zwischen Felsen zu platzieren. Durch den Lauf des Wassers wird die Urne aufgelöst und die Asche wird mitgenommen. Bei dieser Variante haben die Hinterbliebenen einen Platz am Ufer des Flusses, an dem sie trauern können.

Übergabe der Asche in einen Bach

In ähnlicher Weise erfolgt die Bestattung an einem Bach. Häufig wünschen sich die Angehörigen eine Zeremonie an einem Bergbach – oder der Verstorbene selbst, festgehalten im letzten Willen oder in einer Bestattungsverfügung. Eine solche Zeremonie schließt sich direkt an die Trauerfeier an. Der Bestatter platziert nicht unbedingt die Urne am Bachbett, sondern öffnet sie und übergibt die Asche direkt dem Wasser. Das Wasser trägt die Asche fort und verteilt sie am Ufer des Baches, wo neues Leben aus ihr entspringen kann. Der Ort am Bach dient den Angehörigen als Erinnerungsort, an dem sie den Trauerfall verarbeiten und an den Toten denken können. Niemand aus der Familie muss sich um die Grabpflege kümmern, denn die Natur am Bach verschönert je nach Jahreszeit den Ort ganz unterschiedlich.

In Deutschland erlaubt?

Die Flussbestattung ist in Deutschland nicht ohne weiteres erlaubt – im Gegensatz zu einer Seebestattung. Dort, wo sie erlaubt ist, wie etwa in der Schweiz, in Belgien oder in den Niederlanden, gibt es bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen. Nach der Einäscherung muss die Asche des Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne aufbewahrt werden, die speziell für die Verwendung in Gewässern geeignet ist. Die Urne muss außerdem mit einem Gewicht versehen werden, um sicherzustellen, dass sie nicht im Wasser treibt oder an Land gespült wird.

Eine Flussbestattung darf jedoch generell nur an bestimmten Orten durchgeführt werden, die von den zuständigen Behörden genehmigt wurden. Die Familie muss eine schriftliche Erlaubnis der zuständigen Behörden einholen, bevor die Flussbestattung stattfinden kann.

Nicht in allen Gewässern ist eine Flussbestattung erlaubt. In bestimmten Gebieten ist sie aus Umweltgründen nicht gestattet. Infomieren Sie sich gemeinsam mit dem Bestatter Ihres Vertrauens im Vorfeld über die örtlichen Bestimmungen, um sicherzustellen, dass die Flussbestattung legal und angemessen durchgeführt werden kann. Da die Bestimmungen in der Schweiz oder in den Niederlanden im Allgemeinen weniger streng sind, entscheiden sich viele Angehörige dazu, den Toten dorthin zu überführen und die Beisetzung dort vorzunehmen. Besonders beliebt bei Flussbestattungen sind die Flüsse Rhein oder die Maas.

Raymund Stelzer bei Bestattung am Bach
Raymund Stelzer bei einer Bestattung am Bergbach

Bestattung am Bach vom Märkischen Bestattungsunternehmen

Eine weitere Möglichkeit, eine Flussbestattung zu veranlassen, besteht darin, ein Bestattungsunternehmen wie das unsere in der Tschechischen Republik zu beauftragen. Da unser Krematorium dicht an der Grenze liegt, können Überführungen dorthin problemlos erfolgen. In Tschechien greift dann die landesübliche Verordnung, die die Beisetzung von Urnen in Flüssen oder das Beisetzen der Asche in einem Bach in Tschechien erlaubt.

Sie haben einen Todesfall in der Familie und möchten noch mehr über alternative Bestattungsformen wissen? Schauen Sie sich gerne den Bericht des NDR an, der uns besucht hat. Auf das Thema Flussbestattung / Bestattung am Bach geht der Film ab der 16. Minute ein: Hier bekommen Sie einen kleinen Einblick in eine “stille Bestattung” an einem Bergbach im Winter.

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